Ziele richtig (um)setzen (inkl. Printable)
Früher habe ich einfach so drauf los gearbeitet. Ich bin generell seht begeisterungsfähig und lasse mich schnell von einer Idee oder einem Vorhaben mitreißen. Dann sammelten sich um mich rum zettelweise Notizen, To-Do-Listen, Post-its, halbvolle Notizbücher und und und. So lange bis ich schließlich den Überblick verloren habe. Manchmal frage ich mich, welche tolle Idee, welcher gute Plan dabei so in den Tiefen meines Hirns verloren gegangen ist. Je größer mein kleines Business wurde, desto mehr suchte ich nach Möglichkeiten mich zu organisieren. Heute nach fast 10 Jahren Handmade und Onlinehandel habe ich meinen „Workflow“ gefunden.
Innehalten und Ziele setzen
Neben der Konzeption von Content für Instagram, Pinterest & Co, der üblichen Terminplanung und allerlei Arbeit in meiner E-Book-Werkstatt, im Atelier und bei der Materialbeschaffung ist leider richtig wenig Zeit um mal in Ruhe inne zu halten. Dabei ist es so wichtig kurz mal einen Schritt zurück zu treten und sich zu fragen: Warum mache ich das hier eigentlich? Wo will ich hin? Was ist gerade wichtig für mich? Ich versuche mir immer wieder Zeit zu nehmen, dies dennoch zu tun. Denn nur, wenn ich weiß, wo ich hinwill kann ich die richtigen Schritte unternehmen. Logisch, oder?
Dazu setze ich mich in meinen liebsten Lieblingssessel mit meinem schönsten Notizbuch und diesem einen Kuli, der so schön schreibt und stelle mir folgende Frage:
- Was möchte ich in den nächsten Wochen/Tagen/Monaten erreichen?
- Was muss ich tun, um das zu schaffen?
- Wie kann ich überprüfen, ob ich mein Ziel erreicht habe.
All das schreibe ich auf. Anschließend versuche ich daraus konkrete Ziele zu formulieren. Dabei achte ich immer auf die berühmte SMART-Regel. Diese besagt, Ziele müssen:
S Spezifisch formuliert sein, d.h. klar und präzise, nicht ungefähr. Schlecht: „Ich will ganz viel Geld verdienen“, Besser: „Ich möchte meinen Umsatz auf 400€ im Monat steigern.“
M Messbar sein, d.h. es muss Parameter geben, welche die Zielerreichung nachweisen, im Beispiel oben wären es das erreichen von mind. 400€ im Monat. 400€ = Parameter)
A Klar in der Verantwortung sein (engl. assignable) d.h. es sollte klar sein, wer für dieses Ziel zuständig ist. Da ich keine Mitarbeiter*innen habe, heißt es hier immer: Inga 😉
R Realistisch sein, d.h. das Ziel sollte machbar, möglich sein. Also nicht: „Ich möchte 4.000.000€ Umsatz mache.“, wenn es bisher nicht mehr als 300€ waren.
T Terminierbar sein, d.h. es sollte klar sein, in welchem zeitlichen Rahmen das Ziel angestrebt wird, z.B. „Ich möchte meine Umsatz innerhalb der nächsten drei Monate um 150€ auf 400€ steigern.“
Die drei wichtigsten Ziele finden
Wenn ich also mein smartes Ziel habe, überlege ich mir Maßnahmen, die dabei helfen können, dies zu erreichen. Daraus ergeben ich oft neue Ziele, wie z.B. die Steigerung der Reichweite im Social-Media-Bereich oder ähnliches. Auch hier bleibe ich „smart“. Wenn ich meine Ziele zusammenhabe, sortiere ich nach langfristigen Zielen (also solche, die erst in ein paar Monaten oder sogar Jahren erreicht werden können/sollen) und nach kurzfristigen Zielen (solche die in der nächsten Zeit an der Reihe sind). Die kurzfristigen Ziele sind häufig Teilziele, die zu langfristigen Zielen gehören. Das bedeutet, ich muss erst mein Teilziel erreichen, damit ich mein Hauptziel erreiche. Danach suche ich die für mich wichtigsten Ziele heraus. Ich begrenze mich dabei meist auf nur drei Ziele. Durch die Setzung von Prioritäten bleibe ich fokussierter und beschränke mich automatisch auf das dringlichste.
Nach dem Ziel kommt die Aufgabe
Für diese Ziele überlege ich nun, welche Aufgaben erfüllt werden müssen und sammele diese unter dem formulierten Ziel. Dabei suche ich direkt nach Parametern die mir helfen später zu prüfen, ob die Aufgabe erfolgreich erledigt ist. Manchmal ist das sehr leicht. Wenn ich z.B. die Reichweite meines Instagram-Profils erweitern möchte, damit mehr Menschen auf meinen Shop aufmerksam werden, kann ich dies sehr leicht innerhalb der Insights meines Instagram-Accounts einsehen. Häufig ist es aber nicht so klar. Wenn ich beispielsweise möchte, dass die Originalität meiner E-Books von den Kunden verstärkt wahrgenommen wird, damit diese häufiger empfohlen werden, wird es schon komplizierter. Hier helfen Rezensionen und Kundenbewertungen im Shop, Rückmeldungen von Kunden, die Rate der Folgebestellung, Kundengespräche und so weiter. Hier habe ich also nicht eine hübsche Zahl in den Statistiken, sondern muss mehrere Daten interpretieren oder selbst einholen. Je genauer ich mir vorher überlege, welche Informationen ich brauche und wie ich an diese komme, desto besser gelingt es mir später die Zielerreichung zu kontrollieren.
Warum so genau?
Man könnte nun fragen, warum das alles. Ich kann ja immer ungefähr sehen, was klappt und was nicht. Gefühlt ist das wohl richtig, aber tatsächlich kann dir eine strukturierte Vorgehensweise helfen Arbeitszeit zu sparen. Du verbringst weniger Zeit mit nutzlosen Maßnahmen, die nicht funktionieren und behältst besser den Überblick über deine Aufgaben. Einmal im Jahr – meist zwischen den Jahren unterm Weihnachtsbaum – gehe ich mein schönes Notizbuch durch und schaue mir an, was ich alles erreicht haben, was noch nicht und wo ich nun stehe. Da hilft mir zum einen mich auf das kommende Jahr vorzubereiten, heraus zu finden wo es weitergeht und zum anderen gehen Erfolge nicht einfach unter. Und wie selten klopft man sich selbst mal auf die Schulter? Meist rauscht alles an einem vorbei und man ich höchstens froh, wenn etwas erledigt ist. Das Zielbuch hingegen feiert dich! Es zeigt genau, was du alles geschafft hast.
Jetzt bist du dran
Das neue Jahr steht ja nun direkt vor der Tür und das ist einfach die beste Zeit für neue Vorsätze und Ziele. Damit du mit deinem Blog, Job, Projekt auch auf die Zielgerade kommst, habe ich für dich eine kleine Vorlage erstellt. Du kannst sie selbst ausdrucken und für deine Zielfindung und –planung nutzen. Oben trägst du dein Ziel ein, darunter die dazugehörigen (kurzfristigen) Teilziele und anschließend die wichtigsten zu erledigenden Aufgaben. Damit du sie immer im Auge hast, kannst du dir das ausgefüllte Blatt über den Schreibtisch oder Arbeitsplatz hängen. Dann hast du immer eine kleine Erinnerung.
Druckereinstellung:
Papierformat: Din A4
Ausrichtung: Querformat
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Ich wünsche euch allen ein tolles, produktives und inspirierendes Jahr 2019. Auf das alle unsere Ziele in Erfüllung gehen 😉
Bildmaterial: picjumbo
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